Während der Embryogenese wachsen die Mesenchymzellen in ringförmiger Struktur zum Dermis- und Subkutangewebe hin, womit aus dem Follikel die so genannten leblosen Härchen (oder Haare) entstehen.

Die im Körper in verschiedenen Tiefen (z.B. in der Augenbraue 2-2.5 mm, am Arm 3 mm, Achseln 3-3.5 mm, an der Leiste 3-4 mm, an den Beinen 2-3 mm) liegenden Follikel bestehen aus 3 Hauptteilen, dem unteren, mittleren und oberen Teil:

Der untere und aktivste Teil des Follikels ist der Teil, wo das Haar sich zu bilden beginnt. Er besteht aus der ‚dermalen Papille‘, der ‚Matrize’ und den ‚inneren und äusseren Wurzelhüllen’.

Dermale Papille

Die eiförmige Papille, die in den Bulbus hineinragt und von den Matrixzellen umschlossen wird, ist die Stelle, an der die ersten Signale zur Haarbildung abgegeben werden. Mittels des Golgiapparates werden die Signale von den Zytokinen übertragen und verbinden sich mit den Rezeptoren in den betreffenden Follikelzellen. Zytokine sind Proteine, die je nach dem Zielzellentyp die Teilung positiv oder negativ beeinflussen. Zum Beispiel leiten die Zytokine, die sich unter Einfluss der Androgene an die betreffenden Rezeptoren binden, die Bildung des Haares ein. Dass die Rezeptoren durch andere Stoffe belegt sind, beeinflusst die Zytokine, d.h. die Funktion der betreffenden Zellen.

Matrix

Die Matrixzellen, die die Papille umgeben und in deren Zytoplasmen sich zahlreiche Ribosomen und Mitochondrien befinden, teilen sich rapide und spielen eine wichtige Rolle bei der Haarbildung.

Innere Wurzelrinde

Die innere Wurzelkutikula enthält kein Melanin, wird nicht keratinisiert und besteht aus den Huxley- und Henle-Schichten.

Äussere Wurzelrinde

Die äussere Wurzelrinde, deren Funktion nicht genau bekannt ist, besteht aus einigen Serienzellen, erstreckt sich vom unteren Teil des Bulbus zum Talgdrüsenkanal und umschliesst den Follikel wie einen Handschuh. In der frühen Anagenphase teilt sie sich beim Wachstum, jedoch stellen sich die Teilungen in der späteren Phase ein.